Wiederaufstellung der in Kalkar befindlichen Skulpturen des Künstlerpaares Kubach-Wilmsen

  • Antrag der Fraktion Forum Kalkar vom 10.10.2017
Beratungsart:öffentlich
Federführender Bereich:Öffentlichkeitsarbeit, Kultur und Tourismus

Wichtige Dokumente zum Download (veröffentlicht am 06.06.2018)

Vorgesehener Beratungsweg

Hier können Sie den Beratungsweg und die Beschlussfassungen der Drucksache verfolgen.

Ausschuss für Kultur und Tourismus, 12.10.2017

Wortbeitrag


RM Kühnen trägt aus einer Tischvorlage, die auch an die Mitglieder des Ausschusses verteilt wurde, das Anliegen der Fraktion Forum Kalkar vor, fünf Skulpturen, die sich auf dem Stadtgebiet von Kalkar befinden (teilweise verborgen), wieder aufzustellen und ihrer künstlerischen Bedeutung gemäß zu präsentieren. Es handelt sich um Werke des Künstlerpaares Kubach-Wilmsen, die in den 1960er Jahren entstanden sind.

Skulptur Standort
Bremer Stadtmusikanten früher: Volksschule Altkalkar und Kolping-Kindergarten Altkalkar; jetzt: GGK Kehrum
Fischbrunnen Ritter-Elbert-Zentrum, Hönnepel
Brunnenspirale Heinrich-Eger-Schule Appeldorn
Wandrelief „Anna Selbdritt“ nord-westliche Seite des ehemaligen „St. Anna Hauses“, St. Lambertus-Straße, Appeldorn
Grundstein früher: ehemalige Hauptschule Altkalkar; jetzt: Städtisches Museum

RM Görden berichtet von dem Angebot eines Hönnepeler Bürgers, der für 300,00 € den Fischbrunnen wieder als funktionsfähigen Springbrunnen (vorher diente er als Trinkbrunnen) herrichten würde. Dies habe der Bürger auch der Bürgermeisterin Dr. Schulz schriftlich mitgeteilt, was diese bestätigt.

RM Kühnen gibt zu bedenken, dass die Kunstwerke der Stadt gehören. Renovierungen müssen durch den Rat und Veränderungen - auch in der Funktion - durch den Künstler genehmigt werden.
Die Künstlerin Anna Kubach-Wilmsen (1937 in Appeldorn geboren) lebt in Bad Münster am Stein, ihr Mann Wolfgang Kubach ist 2007 verstorben.

Da Christoph Wilmsen-Wiegmann, ein Neffe von Anna Kubach-Wilmsen, als Zuhörer anwesend ist, wird auf Antrag von RM Pageler die Sitzung einstimmig unterbrochen, um Gelegenheit zu geben, Herrn Wilmsen-Wiegmann zu den Werken von Anna Kubach-Wilmsen zu befragen.

Herr Wilmsen-Wiegmann erklärt, dass er mit Frau Kubach-Wilmsen über das Vorhaben der Wiederherstellung der Skulpturen gesprochen habe. Sie findet das Engagement lobenswert und hält den künstlerischen Aspekt ihrer Werke, die in der Zeit nach dem Akademie-Studium den Übergang von figurativer zur abstrakten Zeit dokumentieren, weiterhin für aussagekräftig. Sie könne sich die Brunnenskulpturen auch ohne Wasser gut als abstrakte Körper vorstellen. Herr Wilmsen-Wiegmann berichtet weiter, dass die Künstlerin einen Besuch in ihrer früheren Heimat plant.

Nach den Ausführungen von Herrn Wilmsen-Wiegmann beantragt Vorsitzender Hell die Aufhebung der Unterbrechung. Der Ausschuss stimmt einstimmig zu.

In der sich anschließenden Diskussion macht BM Dr. Schulz den Vorschlag, dass Frau Kubach-Wilmsen vielleicht in den einzelnen Stadtteilen mit einer Interessensgruppe das weitere Vorgehen abspricht, wenn dies möglich sei.

RM Pageler begrüßt diesen Vorschlag und meint, dass man nach diesem Besuch einen konkreten Beschluss fassen könne.

RM Kühnen lehnt dies ab, weil er zunächst eine Grundlage für das weitere Verfahren schaffen möchte.

RM Görden hält es ebenfalls für besser, die Meinung der Künstlerin abzuwarten.

Beschluss


Daraufhin beschließt der Ausschuss für Kultur und Tourismus:

Der Ausschuss begrüßt die Initiative, die Skulpturen des Künstlerpaares Kubach-Wilmsen möglichst an originaler Stelle im Stadtgebiet aufzustellen und ihrer künstlerischen Bedeutung gemäß zu präsentieren. Nach einem Besuch der Künstlerin Anna Maria Kubach-Wilmsen soll das Vorhaben konkretisiert werden.

Der Beschluss erfolgt einstimmig.

Rat der Stadt, 09.11.2017

Wortbeitrag


RM Kühnen erläutert den Antrag für die Fraktion Forum Kalkar und berichtet von den entsprechenden Beratungen im Ausschuss für Kultur und Tourismus. Dabei weist er auf ein noch ausstehendes und Ende November stattfindendes Gespräch mit der Künstlerin Anna Kubach-Wilmsen hin.

Es schließt sich eine Diskussion zwischen den Ratsmitgliedern Naß, Kühnen, Görden und Altenburg sowie BM Dr. Schulz an, in der insbesondere die Eigentumsverhältnisse an den Skulpturen, die Relevanz eines heutigen Beschlusses vor dem Hintergrund des noch ausstehenden Gesprächs mit der Künstlerin, mögliche Inhalte dieses Gesprächs sowie die mögliche Positionierung und Wirkung der Skulpturen thematisiert werden.

In der Folge lässt BM Dr. Schulz über die in dem Antrag aufgeführten sieben Beschlussvorschläge abstimmen.

Beschluss


Der Rat der Stadt beschließt einstimmig:

a) Die Skulptur „Bremer Stadtmusikanten“ soll an geeigneter Stelle - möglichst im Umfeld ihres letzten Standorts - und idealerweise funktionsfähig als Brunnen wieder aufgestellt werden. In die Realisierung des Vorhabens sollen Verantwortliche des Kolping-Kindergartens eingebunden werden.

b) Der „Fischbrunnen“ und der „Spiralbrunnen“ sollen - möglichst am jeweiligen originalen Standort aufgestellt - und idealerweise ebenfalls wieder funktionsfähig gemacht werden. In die Planung und Realisierung des Vorhabens sollen interessierte Bürger/innen der jeweiligen Stadtteile einbezogen werden.

c) Der Grundstein der ehemaligen Hauptschule Altkalkar soll an einer für Besucher zugänglichen Stelle im Städtischen Museum Kalkar präsentiert werden.

d) An allen fünf Kunstwerken sollen einheitlich gestaltete Tafeln mit Informationen zu den Künstlern und ihren Kunstwerken montiert werden. Aus ihnen soll auch hervorgehen, dass und wo die fünf Werke des Künstlerpaares Kubach-Wilmsen in Kalkar stehen.

e) Eine derartige Informationstafel wäre auch für die Nikolaus-Figur des Kalkarer Künstlers Alfred Sabisch, die vor dem Gebäude der ehemaligen Hauptschule steht, wünschenswert.

f) Nach Instandsetzung und Kennzeichnung der Kunstwerke soll in Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde Kalkars e. V. eine Kubach-Wilmsen Ausstellung im Städtischen Museum konzeptioniert und durchgeführt werden, die auch die vier aushäusigen Exponate einbindet.

g) Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob und mit welcher Summe die im städtischen Eigentum befindlichen Kunstwerke im Eigenkapital der Stadt berücksichtigt werden können. Kubach-Wilmsen-Werke, wie z. B. das „römisches Steinbuch“ und der „Steinthron“, die im Park von Schloss Moyland stehen, können erhebliche Werte darstellen. Der Brunnen „Bremer Stadtmusikanten“ stellt aufgrund der verwendeten Materialien eine Besonderheit unter den Werken des Künstlerpaares Kubach-Wilmsen dar.