Rund 150 mal im Jahr rückt in Kalkar die Feuerwehr aus. Um die Feuerwehrangehörigen angemessen zu schützen, wurde mit der Beschaffung einer modernen und einheitlichen Einsatzkleidung begonnen. Durch höhere Kunststoffanteile in der Wohnungseinrichtung, deutlich besser gedämmte Gebäude und eine größere Anzahl an elektrischen Geräten entsteht insbesondere durch den Brandrauch ein größeres Gefahrenpotenzial als noch vor 30 Jahren. Wissenschaftliche Studien haben belegt, dass viele Gefahrstoffe im Brandrauch auch über die Haut aufgenommen werden können. Viele Faktoren deuten darauf hin, dass Feuerwehrangehörige, ohne angemessene Schutzmaßnahmen, einem erhöhten Krebsrisiko unterliegen.
Die Implementierung eben dieser Schutzmaßnahmen wurde mit der Bürgermeisterin Dr. Britta Schulz und dem Leiter des Fachbereichs 3, Stefan Urselmans, intensiv besprochen und erläutert.
Die Beschaffung einer neuen einheitlichen Einsatzkleidung zum besseren Schutz für alle 230 ehrenamtlichen Einsatzkräfte im Stadtgebiet Kalkar und auch die angemessene Vorhaltung von Reservekleidung wurden in einem Bekleidungskonzept niedergeschrieben. Dieses Konzept ist Bestandteil des Brandschutzbedarfsplans, der vom Stadtrat im September 2023 einstimmig verabschiedet wurde. Die Anschaffungskosten von rund 350.000 EUR werden auf mehrere Jahre verteilt.
Ein besserer Schutz gegen die äußeren Einflüsse wird durch den mehrlagigen Aufbau erreicht. Dieser Aufbau ist im Vergleich zu früheren Bekleidungsgenerationen deutlich leichter und dünner bei gleichzeitig erhöhter Schutzwirkung. Durch die individuelle Anpassung an die Konfektionsgrößen werden eine deutliche Gewichtsreduzierung und ein besserer Tragekomfort erreicht. Dies führt auch bei Einsätzen an heißen Sommertagen zu einer deutlichen Entlastung der Einsatzkräfte.
Um Verschmutzungen frühzeitig zu erkennen, wurde bewusst eine helle Farbgebung gewählt. Die Funktionalität der Einsatzkleidung wird abgerundet durch eine ergonomische Anordnung von Taschen und Befestigungsmöglichkeiten für Handsprechfunkgeräte und Lampen sowie Trageschlaufen zur Rettung von verunfallten Atemschutzgeräteträgern.
Die Ausschreibung und Vergabe des Auftrags erfolgten im Jahre 2024. Ende Februar dieses Jahres konnte das erste Drittel der neuen Einsatzkleidung an die Feuerwehrleute ausgehändigt werden. Für das laufende Haushaltsjahr ist die Bestellung bereits erfolgt. Aller Voraussicht nach werden nun bis zum Herbst 2025 rund zwei Drittel der aktiven Einsatzkräfte in allen sieben Einheiten mit der neuen Einsatzkleidung ausgestattet sein. Die Beschaffung soll im Jahr 2027 zum Abschluss gebracht werden.
Durch den großen Beschaffungsumfang konnten deutlich günstigere Einzelkosten je Einsatzkraft erzielt werden. Darüber hinaus werden Handhabung, Erscheinungsbild sowie Pflege und Wartung vereinheitlicht. Die Leitung der Freiwilligen Feuerwehr Kalkar bedankte sich bei der offiziellen Übergabe im Namen aller 230 Aktiven im Stadtgebiet Kalkar für diese Wertschätzung des Feuerwehr-Ehrenamts.