Haus Sieben Linden

Das Haus wurde um 1770 als repräsentatives Barockgebäude durch den aus Frankreich stammenden Lederfabrikanten Guerin (Emigrant aus der Normandie) errichtet. Dieser ließ auch zeitgleich die Lohwindmühle am Hanselaer Tor bauen. Das Wohngebäude an der Grabenstraße wurde mit wertvollen Möbeln und einer Reihe von qualitätvollen Gemälden in der Art flämischer Meister ausgestattet. Guerin floh vor dem bevorstehenden Einmarsch der Franzosen (ca. 1794) nach Frankfurt.

Von 1858 bis 1878 lebte im Haus Sieben Linden der Notar und Rechtsanwalt Johann Peter Lauff. Sein 1855 geborener Sohn Josef, der 1913 von Wilhelm II.  in den Adelsstand erhoben worden war und 1930 Ehrenbürger von Kalkar wurde, verbrachte in diesem Haus einige Kindheits- und Jugendjahre. Er starb 1933 in Cochem an der Mosel und ist auf dem Kalkarer Friedhof in einer Ehrengruft bestattet worden.

Eduard Claus-Meyer, Maler und Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie, bewohnte das Haus einige Jahre, und der Kath. Jünglings- und Gesellenverein nutzte es danach als Vereinshaus. 1935 und 1936 hielten sich Studenten der Düsseldorfer Kunstakademie für mehrere Wochen im Haus Sieben Linden auf.

Heute befinden sich hier Praxis- und Büroräume.

Das Bild zeigt das Haus sieben Linden 1913

Das Haus um 1913. Im 2. Weltkrieg wurde es völlig zerstört und nach dem Krieg wieder aufgebaut. An das frühere Haus erinnern die Linden, die allerdings auch wieder neu angepflanzt werden mussten. Im Hintergrund ist die Mühle zu sehen, die Guerin ebenfalls errichten ließ.

Das Bild zeigt Joseph von Lauff

Josef von Lauff, „Dichter der Wilhelminischen Zeit“ und Verfasser zahlreicher Niederrheinromane.