Kriegerdenkmal Kalkar - Zur Geschichte des Denkmals

  • Sachstandsbericht
Vorlagennummer: 10/245
Beratungsart:öffentlich
Federführender Bereich:Öffentlichkeitsarbeit, Kultur und Tourismus

Wichtige Dokumente zum Download (veröffentlicht am 03.05.2016)

Sachverhalt


Die öffentliche Gedenkfeier am Totensonntag 2015 hat mit der Verlegung vom Kriegerdenkmal zum städtischen Friedhof in Kalkar (Feld der Soldatengräber mit Kreuz) einen würdigen Rahmen und angemessenen Ort gefunden.
Gleichwohl bleiben die Fragen nach dem Umgang mit dem Kalkarer Kriegerdenkmal, mit der dargestellten wie intendierten Symbolik und der nunmehr bekannten Inschrift bestehen. Zudem gewinnen Fragen nach einer Geschichte des Denkmals, einer Geschichte der städtischen Erinnerungskultur bezüglich des Denkmals sowie einer zeitgemäßen und zugleich bürgerschaftlich akzeptierten Nutzung der Grünanlage Bedeutung.

Der Impuls zu einer intensiven stadtgeschichtlichen Auseinandersetzung mit dem Kriegerdenkmal erfolgte durch die fundierten Nachforschungen von Dr. Hans Hesse, der - ausgehend von einer einerseits übergeordneten Fragestellung zur Erinnerungskultur und anderseits gelenkt von einem kunsthistorischen Interesse an der Person des Bildhauers Willy Meller - sich mit dem Denkmal in Kalkar beschäftigte. Ein ausführlicherer Text ist als E-Book erschienen: Hans Hesse: „Mögen Jahrtausende vergehen, man wird nie von Heldentum reden können, ohne des deutschen Soldaten im Weltkrieg zu gedenken", E-Book, ISBN 9783734790843. Ein Aufsatz behandelt das Thema ebenso: Hesse, Hans/Purpus, Elke: „Der Wächter an der Landesgrenze“. Willy Mellers gescheiterter Denkmalentwurf 1934 für Kalkar. Ein Beitrag zur NS-Gedenkpolitik zum I. Weltkrieg, in: Jahrbuch des Frechener Geschichtsvereins e. V., Bd. 11/2015, S. 202 - 214.


Zur Geschichte des Denkmals
Das Thema Kriegerehrenmal findet sich zum ersten Mal in einem Ratsprotokoll vom 05.10.1922:

„Versammlung beschließt, sobald die Errichtung des Denkmals für die gefallenen Krieger zur Ausführung gelangen sollte, eine namhafte Summe zu den betreffenden Kosten aus der Gemeindekasse zu bewilligen.“

Erst zwei Jahre später wird es konkreter, da vermutlich der Kriegerverein sich inzwischen auch betätigt hat. Am 18.12.1924 erfolgt die Beschlussfassung über den Standort des zu errichtenden Denkmals. Dr. Wucherpfennig, der Vorsitzende des Gemeinderates, trägt vor, dass nach Mitteilung des Vorsitzenden des Kriegervereins Calcar durch die Werbefestveranstaltung ein Betrag von 2.600 Mark für den Bau eines Kriegerdenkmals aufgebracht worden sei und dem Gemeinderat die Herbeiführung eines Beschlusses über den Standort des Kriegerdenkmals überlassen werde.
Der Gemeinderat erörtert die Standortfrage eingehend und beschließt, als Standort für ein Kriegerehrenmal eine am Friedhof sich anschließende Parzelle (im Besitz der Stadt) zur Verfügung zu stellen. Der Platz soll von der Gemeinde so hergerichtet werden, dass er sich zur Errichtung eines Denkmales eignet.
Ferner ist der Gemeinderat der Ansicht, dass die weiteren Verhandlungen über die Kriegerdenkmalfrage einer Kommission, bestehend aus Mitgliedern des Gemeinderates, den Vorsitzenden der größeren Vereine, einigen Vertretern der Konfessionen und der Lehrerschaft überlassen werden solle.

Aus den vorhandenen Unterlagen ist nicht zu entnehmen, ob die Thematik weiterverfolgt bzw. aus welchen Gründen das Projekt nicht umgesetzt wurde.

Erst im Jahr 1933 steht die Errichtung des Kriegerehrenmals wieder auf der Tagesordnung des Gemeinderates; allerdings haben sich die politischen Verhältnisse inzwischen gravierend geändert.

In den Ratsprotokollen finden sich jedoch keine weiteren Hinweise. Die wichtigsten Informationen sind in der Sonderakte „Kriegerehrenmal 1936“ (Stadtarchiv Kalkar) enthalten, die 1934 einsetzt:
Die ersten Künstler haben bereits Entwürfe eingereicht, u. a. Jupp Brüx aus Kleve und Hermann Paul Simon aus Köln. Am 25.11.1934 tagt der Denkmalausschuss mit den Mitgliedern Rektor op gen Oorth, Ludwig Leeuw, Johann Völkers und Architekt Sauren (Bürgermeister Rouenhoff ist zu diesem Zeitpunkt beurlaubt, sein Stellvertreter Beigeordneter Unkrieg fehlt entschuldigt, ebenfalls das Mitglied Heinrich Maas). Dieser Ausschuss fasst einstimmig den Beschluss: „Das Kriegerdenkmal wird in der von dem Bildhauer Meller, Köln, und dem Architekten Sauren, Calcar, projektierten Form ausgeführt. Der endgültige Auftrag wird erteilt, sobald die Finanzierung der ganzen Anlage gesichtet ist und die Genehmigung der Regierung und des Gaues Essen vorliegt.“

Die Finanzierung soll auch durch Spenden aus der Bevölkerung gewährleistet werden. Der Entwurf des Bildhauers Meller wird dem Gutachterausschuss der Regierung vorgelegt, der ihn so nicht billigt und Änderungen fordert. Daraufhin wird zunächst die Platzanlage an der Calcarerstraße/Bahnhofstraße fertiggestellt und ein neuer Wettbewerb mit genaueren Bedingungen ausgeschrieben, dies war auch so vom Gutachterausschuss gewünscht worden.
Es werden wieder mehrere Künstler angeschrieben. Im Dezember 1935 teilt der Bildhauer Meller mit, dass er wegen eines drängenden anderen Auftrags keinen neuen Entwurf mehr einreichen kann.

Am 28.01.1936 tagt unter dem Vorsitz des Gaukulturwartes Kelter eine Jury, die über die eingereichten elf Entwürfe entscheidet. Mitglieder der Jury sind: Oberregierungsrat Schräder, Düsseldorf, Prof. Edwin Scharff, Düsseldorf, Architekt Munger, Düsseldorf, Landesbaurat Penners, Düsseldorf, Gartengestalter Hoemann, Düsseldorf, Maler W. Kelter, Essen, Bürgermeister Rouenhoff, Calcar, Rektor J. op gen Oorth, Calcar, Bauunternehmer Völkers, Calcar, van Gemmeren, Calcar.

Die ersten drei Preisträger sind:
1. „Treue um Treue“ - Bildhauer Heseding, Düsseldorf, und Architekt Müller, Homberg;
2. „Stadtbild“ - Architekten Ganteführer und Hannes, Recklinghausen;
3. „Fackelträger“ - Bildhauer Hans Brecker, Düsseldorf.

Der Entwurf von Heseding wird von allen zuständigen Gremien gebilligt. Architekt Müller rechnet mit Kosten von 8.600 Mark (Schreiben vom 11.02.1936).

Bei der Kostenzusammenstellung findet sich auch die Position „Für das Anbringen des Spruches an der Vorderseite 90 Mark“; damit dürfte wohl die Inschrift „Unseren Helden 1914 - 1918“ gemeint sein. Auch die Kosten für die Buchstaben der Namen der Gefallenen lassen sich hier finden.

Am 18.02.1936 wird eine Liste mit den Namen der Gefallenen aufgestellt, deren Namen eingemeißelt werden sollen. Diese Liste wird vom Amtsbürgermeister Rouenhoff abgezeichnet. Es finden sich hier auch die Namen der jüdischen Gefallenen Albert Cohen, Julius Vyth, Emanuel Vyth und Josef Cahn.

Im April 1936 werden Kalkarer Bürgerinnen und Bürger persönlich um Spenden angeschrieben. Am 19.06.1936 lädt Bürgermeister Rouenhoff den Befehlshaber des Wehrkreises VI, Generalleutnant Kluge, ein, das Denkmal einzuweihen. Am 12.07.1936 erfolgt die Einweihung, an der auch mehrere Einheiten und Gliederungen der NSDAP teilnehmen.

Bislang lässt sich nicht exakt dokumentieren, wann die Ergänzung „1939 - 1945“ hinzugefügt wurde und ab wann seitens der Stadt zu einer öffentlichen Gedenkfeier am Totensonntag (und nicht am Volkstrauertag) eingeladen wurde.


Zur Inschrift
In einer Mitteilung an den Rat der Stadt Kalkar vom 28.04.2015 wurde erläutert, dass Dr. Hans Hesse, Historiker aus Köln, darauf verwiesen habe, dass die Inschrift auf der Rückseite des Denkmals einem Hitler-Zitat aus „Mein Kampf“ entlehnt sei.

Die Inschrift auf der Rückseite des Denkmalsockels lautet:
MÖGEN JAHRTAUSENDE VERGEHEN MAN
WIRD NIE VON HELDENTUM REDEN KÖN-
NEN OHNE DES DEUTSCHEN SOLDATEN
IM WELTKRIEG ZU GEDENKEN

Der Verfasser dieses Ausspruchs ist dort nicht genannt. Erst durch die Mitteilung von Dr. Hesse sind Inschrift und Kontext bekannt und einzuordnen. In „Mein Kampf“ heißt es wörtlich: „Mögen Jahrtausende vergehen, so wird man nie von Heldentum reden und sagen dürfen, ohne des deutschen Heeres des Weltkrieges zu gedenken.“ (zitiert nach den Angaben auf der Homepage des Deutschen Historischen Museum)

Die Sonderakte „Kriegerehrenmal 1936“ enthält ein Schreiben vom 19.06.1936, das der damalige Bürgermeister Rouenhoff an den Befehlshaber des Wehrkreises VI richtet, um ihn zur Einweihung des Denkmals (am 12.07.1936) einzuladen. Hierin steht, dass auf der Rückseite des Denkmals der „Ausspruch des Führers“ stehen werde: „Mögen Jahrtausende vergehen; man wird nie über Heldentum reden können, ohne des deutschen Heeres im Weltkriege zu gedenken“.

Dieses Zitat findet sich nur an dieser einzigen Stelle in der Akte. Auch in den hier vorhandenen zwei Zeitungsartikeln über die Einweihung des Denkmals wird auf dieses Zitat keinen Bezug genommen. Die Inschrift ist gegenüber dem Zitat aus der Akte verändert worden. Allerdings hat auch der Bürgermeister Rouenhoff in seinem Schreiben anders zitiert. Das Zitat ist jedoch - auch bei den gegebenen Textvarianten - eindeutig und unzweifelhaft von Hitler.

Es findet sich kein Beleg, wann die Inschrift auf der Rückseite eingemeißelt wurde, wer sie gemacht hat und was die Inschrift gekostet hat. Ein Ratsbeschluss dazu ist nicht zu finden bzw. nachzuweisen.

Vermutet werden kann, dass für die Verwendung des Hitler-Zitats eine Genehmigung aus Berlin erbeten wurde bzw. diese vorliegen musste. Vermutet werden kann weiterhin, dass die Inschrift daher erst nach der bereits erfolgten Einweihung angebracht, d. h. fachmännisch eingemeißelt werden konnte.
Für die Zeit von 1936 bis heute findet sich kein weiterer Hinweis auf diese Inschrift!

Zum weiteren Umgang
Seit 80 Jahren hat das Kriegerdenkmal die Zeitläufe überdauert. Im Wissen um die dezidiert nationalsozialistische Gestaltung und um die Autorenschaft der Inschrift wie auch im Wissen um die sichtbare Aufnahme von vier im ersten Weltkrieg gefallenen jüdischen Soldaten, gilt es, sich mit den eingangs der Drucksache gestellten Fragen auseinanderzusetzen.

Sieben konkrete Möglichkeiten bzw. Maßnahmen sind wie folgt gelistet:
1. Abriss, komplett
2. Sicherung der Inschriften/Namens-Tafeln und anschließender Abriss
3. Entfernung der rückseitigen Inschrift oder Abdeckung der Inschrift
4. Foto-Text-Dokumentation der Geschichte des Denkmals (NS, Wettbewerb, Nachkriegsgedenken u. a.) in unmittelbarer Nähe des Denkmals ohne Verdeckung der Inschrift
5. Foto-Text-Dokumentation der Geschichte des Denkmals (NS, Wettbewerb, Nachkriegsgedenken u. a.) in unmittelbarer Nähe des Denkmals mit Verdeckung der Inschrift
6. Verlagerung des Denkmals mit Dokumentation an einen Standort in Kalkar - zur Gewinnung eines attraktiven städtischen Entwicklungsraumes
7. Abbau des Denkmals für eine museale Präsentation:
z. B.: Preußen-Museum (Niederrheinische Geschichte), Wesel; Haus der Geschichte, Bonn; Militärhistorisches Museum, Dresden

Die Variante 4 erscheint als die angemessene Form des Umgangs, um das Denkmal als historisches Objekt zu erhalten, um das Denkmal zu erläutern und die sich verändernden Formen des Erinnerns zu thematisieren und um eine Aufenthaltsqualität für die stadtkernnahe Grünanlage in erweiterter Nutzung zu gewinnen.

Finanzielle Auswirkungen


Der Kostenrahmen wird voraussichtlich 2.500,00 bis 3.000,00 € betragen. Die Deckung der Kosten kann im Produkt 150101 - Tourismus, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Zeile 16 Sonstige ordentliche Aufwendungen - erfolgen.

Beschlussvorschlag


Der Ausschuss für Kultur und Tourismus stimmt der Installation einer Foto-Text-Dokumentation zur Geschichte des Denkmals zu.

Vorgesehener Beratungsweg

Hier können Sie den Beratungsweg und die Beschlussfassungen der Drucksache verfolgen.

Ausschuss für Kultur und Tourismus, 10.05.2016

Wortbeitrag


Vor Beratung des Tagesordnungspunktes 6 stellt RM Pageler die Frage, ob RM Schwaya (SPD) beratend an diesem Tagesordnungspunkt teilnehmen könne, da an der heutigen Sitzung des Ausschusses kein SPD-Mitglied teilnehme.

Daraufhin stellt Vorsitzender Hell folgenden Antrag:

RM Schwaya soll als beratendes Mitglied an der Behandlung des Tagesordnungspunktes 6 teilnehmen.

Der Ausschuss stimmt der Teilnahme von RM Schwaya als beratendes Mitglied bei Tagesordnungspunkt 6 einstimmig zu.

Ergänzend zur Drucksache erklärt Stadtangestellter Münzner, dass es sich bei diesem Tagesordnungspunkt um die Behandlung eines komplexen Themas handele. Was künftig mit dem Kriegerdenkmal geschehe, sei Angelegenheit des Rates, der darüber auch zu entscheiden habe. Der Ausschuss für Kultur und Tourismus habe die Aufgabe, den weiteren Umgang mit dem Denkmal klären zu helfen.

Das 1936 errichtete Denkmal, das in Form und Sprache eindeutig nationalsozialistisch angelegt sei, und der im vergangenen Jahr erfolgte Nachweis durch den Historiker Dr. Hans Hesse, dass die Zeilen auf der Rückseite zwar minimal verändert, aber eindeutig von Adolf Hitler stammen, forderten geradezu eine Auseinandersetzung. Auch habe sich die Erinnerungs- und Gedächtniskultur in den vergangenen Jahrzehnten verändert.

Stadtangestellter Münzner zeigt Fotos des Denkmals und der Umgebung sowie eine Fotomontage, bei der vor dem Denkmal eine etwas getrübte Glasscheibe mit einer Foto-Text-Dokumentation zur Geschichte des Denkmals die direkte Sicht auf das Denkmal absichtlich unterbrechen soll.

RM Görden merkt an, dass die Sätze auf der Rückseite zwar von Hitler stammen, sie aber aus dem Zusammenhang gerissen seien. Er fragt im Namen der CDU-Fraktion, ob es möglich sei, das Denkmal z. B. auf den Soldatenfriedhof zu versetzen, ebenso auch den Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus, um einen zentralen Ort zu schaffen, der dem Gedenken einen würdigen Rahmen gebe. Eine Tafel mit Erklärungen zum Denkmal könne man vorher schon aufstellen und sie später bei einer endgültigen Versetzung des Denkmals auch wieder anbringen.

BM Dr. Schulz lehnt diesen Vorschlag ab; das Denkmal sei und bleibe für sie national-sozialistisch, ein Versetzen auf den Soldatenfriedhof empfinde sie als unangemessen.

RM Schwaya merkt an, dass sich für ihn allgemein die Frage nach dem Umgang mit dem Platz und seiner Nutzung stelle. Er könne sich dort auch eine Boule-Anlage vorstellen. Man müsse vielleicht abwarten, ob sich eine wirklich überzeugende Lösung biete.
Für ihn sei es auch denkbar, auf den Platz, wo das Denkmal stehe, die anderen Gedenksteine zu setzen; so könne eine Art Gedenkpark entstehen. Für das Kriegerdenkmal sei aber eine Tafel mit ergänzenden Informationen notwendig.

RM Pageler erwähnt, dass eine Anfrage beim Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge die Antwort gebracht habe, dass man das Zitat aus Sicht der damaligen Zeit betrachten müsse. Er berichtet weiter, dass seine Fraktion versucht habe, ein Stimmungsbild der Kalkarer Bürgerinnen und Bürgern zu bekommen. Es seien relativ wenige Rückmeldungen eingetroffen. Es überwiege aber die Meinung, dass das Denkmal allen Gefallenen gewidmet sei, es solle bleiben und auch nicht versetzt werden, aber es müsse eine Tafel mit Erklärungen geben. Für ihn sei vorstellbar, dass die gesamte Anlage durch eine parkähnliche Gestaltung durchaus zu einem „Ort der Begegnung“ für die Kalkarer Bevölkerung werden könne.

Auf die Frage von RM Boßmann, ob der Vorschlag der Verwaltung, die Hinweistafel vor das Denkmal zu setzen, die Absicht habe, das Denkmal zu verstecken, entgegnet Stadtangestellter Münzner, dass dies nicht gewollt sei. Vielmehr solle der Blick etwas gebrochen werden und so mehr Aufmerksamkeit fordern.

In der sich anschließenden lebhaften Diskussion, an der sich SB Doll, die Ratsmitglieder Pageler, Boßmann, Schwaya sowie BM Dr. Schulz beteiligen, geht es darum zu klären, ob die anzubringende Tafel mit Erklärungen auch als eine Art „künstlerische Installation“ zu interpretieren sei oder ob sie sich auf die Wiedergabe sachlicher Informationen beschränken soll.

SB Vermassen erklärt, dass für ihn das Denkmal immer eher ein Mahnmal für alle Gefallenen sei; man könne es nicht durch eine Tafel verdecken und so seine Existenz leugnen.

Zum Abschluss der Diskussion fassen RM Pageler und RM Schwaya zusammen, dass das Aufstellen einer Tafel mit sachlichen Informationen, z. B. seitlich vom Denkmal, notwendig sei; der Platz solle neben dem Denkmalbereich auch zu einem Ort der Begegnung und dementsprechend gestaltet werden. Der Text für die Informationstafel soll dem Rat in einer der nächsten Sitzungen vorgelegt werden.

Beschluss


Der Ausschuss für Kultur und Tourismus stimmt einer Foto-Text-Dokumentation der Geschichte des Denkmals (NS, Wettbewerb, Nachkriegsgedenken u. a.) in unmittelbarer Nähe des Denkmals ohne Verdeckung der Inschrift einstimmig zu.